Arbeiten im Flow: 3 Schritte, wie Du in den Flow kommst. So arbeitest Du fokussierter und kreativer im Flow.

Du willst mehr Raum für Flow in Deinem Arbeitsalltag bringen und Deine Aufgaben und Projekte mit mehr Erfüllung und Fokus angehen? Lade Dir die kostenfreie Flow-Checkliste herunter und gestalte ein Arbeitsleben mit mehr Flow. Hier geht es zur Checkliste.

Ein beglückendes erlebtes Gefühl mentaler Vertiefung oder das restlose Aufgehen in einer Tätigkeit. Eine Art Tätigkeitsrausch, bei der uns die Arbeit scheinbar wie von selbst von der Hand geht.
— Mihaly Csikszentmihályi

Warst Du schon einmal so vertieft in eine Aufgabe, dass Du jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren hast? Bist Du im Flow, gehen Dir die Aufgaben mit Leichtigkeit von der Hand. Du bist konzentriert und im ablenkungsfreien Fokus - während Du die volle Kontrolle über Deine Tätigkeit behältst. Flow ist ein universelles Konzept. Trotzdem erleben wir den Zustand alle unterschiedlich. Bist Du bereit, völlig in Deiner Aufgabe aufzugehen und alles um Dich herum zu vergessen? Dann bringe mehr Flow in Deine produktiven Arbeitsphasen!


Überblick

Definition: Was ist Flow und was ist es nicht? 

Warum ist Flow wichtig? Wie Du von Deinem Flow profitieren kannst

3 Schritte, um Deinen Flow zu erreichen 

Mit dem Flow klappt es noch nicht so richtig? Das kannst Du ändern!

Deine Flow-Checkliste 

Definition: Was ist Flow und was ist es nicht?

Du bist vereinnahmt von einer Tätigkeit, die anspruchsvoll, aber dennoch machbar ist. Der Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi prägt als Mitbegründer der positiven Psychologie den Begriff des Flow-Zustands. Demzufolge sind diese acht Charakteristika ausschlaggebend für die Definition. Vielleicht erkennst die Beschreibungen aus Deinen eigenen Erfahrungen? Das kennzeichnet den Flow-Zustand:


  1. Du bist völlig auf Deine Aufgabe konzentriert

  2. Dein Zeitgefühl verändert sich, Du bist so vertieft in das was Du tust, dass die Zeit wie von alleine vergeht

  3. Du kannst auf Deine Erfahrungen und Fähigkeiten vertrauen

  4. Deine Arbeit zu erledigen fällt Dir nicht schwer

  5. Deine Aufgabe ist fordernd, aber überfordert Dich nicht

  6. Deine Aufmerksamkeit richtet sich auf Deine Aktivität, so bleibt kein Raum für Sorgen 

  7. Du hast ein Gefühl der Kontrolle über Deine eigene Handlung


Bei welcher Tätigkeit hast Du Flow erlebt? Ob beim Sport, beim Musikhören oder Malen, beim Autofahren oder eben bei der Arbeit. Welche Tätigkeiten fallen Dir ein? Schreibe alle Aufgaben auf, die Dir in den Kopf kommen!

Flow steigert unser Wohlbefinden und lässt uns lang anhaltende Leistung erbringen, weil wir in unserer Tätigkeit aufgehen. Beachte allerdings, dass Flow keine Technik ist, die mit Garantie auf Anhieb funktioniert. Es ist ein Zustand, den Du unter Beachtung einiger Aspekte eher erreichst, aber dafür gibt es keine Garantie. Es ist ganz normal, wenn es Dir nicht von heute auf morgen gelingt.

Der schmale Grat zwischen Überforderung und Langeweile ist der Punkt, an dem Du in Deinen Flow finden kannst. Ähnlich wie Stress führt das Flow-Gefühl zu erhöhten Cortisolwerten im Blut und beansprucht uns  geistig und körperlich. Der entscheidende Unterschied im Flow: Wir sind weniger angespannt. Vielleicht erinnert Dich die Beschreibung von Flow an Deine Deep Work-Phasen, also Phasen sehr konzentrierter und fokussierter Arbeit. Wenn Du mehr über Deep Work erfahren willst, kannst Du Dir Folge #023 des New Performance hier anhören!

Allerdings sind diese an Deinen Arbeitsplatz gebunden. Normalerweise nutzen wir Deepwork eher, um schwierige Aufgaben zu lösen. Flow kannst Du dagegen in vielfältigen Lebensbereichen erreichen. Der optimale Zustand, in dem Du Deinen Flow erreichst, ist dynamisch: Er verändert sich mit der Entwicklung Deiner Fähigkeiten. Ein oft beschriebener Flow-Moment ist das Runner’s High beim Joggen. Die Beine bewegen sich wie von selbst - allerdings verändert sich dieser Zustand mit fortschreitendem Training.

Auf dieser Graphik siehst Du den Flow-Moment zwischen Herausforderung und Langeweile.

Warum ist Flow wichtig? Wie Du vond Deinem Flow profitieren kannst

Wusstest Du, dass die Weltgesundheitsorganisation¹ arbeitsbedingten Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt hat? Kommen wir in den Flow, sind wir im Moment und erleben unsere Tätigkeit bewusst. Erreichen wir diesen Zustand regelmäßig im Alltag, können wir den langfristigen Auswirkungen von Stress entgegenwirken. Im Flow kennen wir unser Ziel und sind dadurch im besten Fall intrinsisch motiviert. Erleben des Flow-Zustands führt deswegen zu intrinsischer Erfüllung. Eine Studie² zeigt: Flow ist immer intrinsisch motiviert, aber nicht bei jeder intrinsischer Motivation entsteht Flow. Wenn es Dir gelingt, Dich in diesen Zustand zu bringen, dann profitiert Deine gesunde Leistungsfähigkeit davon. Einen Einblick in die verschiedenen Arten Deiner Motivation findest Du in hier, in Folge #026 des New Performance Podcast.

Wie steht es um Deine Konzentrationsfähigkeit? Nicht selten ist unsere Aufmerksamkeitsspanne durch regelmäßigen digitalen Konsum auf ein Minimum gesunken. Oftmals neigen wir dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun: Während wir uns einen Film ansehen, nebenbei Social Media checken oder beim Mittagessen Videos gucken, gehört längst zur Normalität. Eine Studie zu unserem Erinnerungsvermögen³ zeigt, dass Media Multitasking mit einer geringen Aufmerksamkeitsspanne und leichtem Vergessen assoziiert wird. Grund genug, sich im Flow auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

3 Schritte, um Deinen Flow zu erreichen

Mit diesen drei Schritten hast Du gute Chancen, in den Flow-Zustand zu kommen. Und das Beste: Lade Dir die Flow-Checkliste herunter, um direkt loszulegen! 

  • Schritt Nr. 1 - Deinen Flow planen: Richtig vertiefen können wir uns in unsere Tätigkeit, wenn wir uns länger als zehn Minuten mit einem Thema befassen. Beachte bei Deiner Wochen- oder Tagesplanung ein entsprechendes Zeitfenster zu blockieren. Hier hilft es auch, Deinen Chronotypen zu beachten und das Momentum Deiner energiereichen Phasen für Deinen Flow zu nutzen. Wie Du Deinen Chronotypen bestimmen kannst, erfährst Du hier, in Folge #009 des New Performance Podcast. Eine Grundvoraussetzung für den Zustand ist, dass Du Dein Ziel kennst. Schaffe Dir einen Tätigkeitsanreiz und visualisiere oder verschriftliche das Ergebnis, das Du Dir wünschst, damit Du ganz genau weißt, was Du zu tun hast.

  • Schritt Nr. 2 - Schaffe Raum für Deinen Flow: Unsere Aufmerksamkeit ist eine limitierte Ressource und genau wie stressige Phasen führt auch der Flow-Zustand zur Erschöpfung. Achte daher auf ausreichende Verpflegung und bedenke, dass Du Dir genügend Zeit für eine effiziente Regeneration nimmst: starte ausgeruht in den Flow. Möchtest Du bei der Arbeit in den Flow-Zustand kommen, schaffst Du Dir am besten einen möglichst großen Handlungsspielraum, um Deine intrinsische Motivation durch Entscheidungsfreiheit zu stärken. 

  • Schritt Nr. 3 - Stimme Dich auf Deinen Flow ein: Eine durchdachte Routine kann ein Faktor für das Erreichen des Flow-Zustands sein. Überlege Dir am besten einen Auslöser, auf den Dein Flow folgen kann. Das kann eine bestimmte Playlist sein, das Schließen Deiner Bürotür oder ein bestimmter Ort, an dem Du Dich befindest. Sorge am besten dafür, dass Du ungestört bist. Auf der Flow-Checkliste sind die wichtigsten Informationen auf einen Blick für Dich zusammengefasst.

 

Mit der Flow-Formel hast Du die wichtigsten Elemente für Deinen Flow auf einen Blick. Kannst Du autonom über Deine Aufgabe bestimmen? Dann versuche ein klares Ziel zu definieren und dahingehend zu planen. Finde eine fordernde Aufgabe, auf die Du Dich durch reduzierte Ablenkungen gut konzentrieren kannst. Wie wir in den Fokus kommen, ist sehr unterschiedlich. Einigen hilft es, das Handy auszuschalten und sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen. Andere hören lieber Musik und kommen in Bewegung. Indem Du Deine Resultate regelmäßig reflektierst, kannst Du Deine besten Flow-Faktoren über die Zeit hinweg finden und optimieren.

Deine Flow-Formel mit den wichtigsten Faktoren, damit Dein Flow gelingt.

 

Mit dem Flow klappt es noch nicht so richtig? Das kannst Du ändern!

Ob wir in der Lage sind, den Flow-Zustand zu erreichen oder nicht, liegt nur bedingt in unserer Hand. Mit den drei Schritten kannst Du Dich phasenweise vorbereiten und den Prozess zum Flow hin optimieren - trotzdem sind die Empfehlungen kein Garant. Aber es gibt einige Aspekte, die Du überprüfen kannst, falls es mit dem Flow noch nicht so richtig klappen sollte:

  • Beachte, dass sich das Optimum für Deinen Flow mit Deinem Lernfortschritt verändert. Die Balance zwischen Deinem Können und Tun musst Du dementsprechend regelmäßig neu kalibrieren.

  • Negative Glaubenssätze können sich auf Deinen Flow auswirken. Um Dich einer Herausforderung zu stellen, ist es eine Voraussetzung an Dich und Deine Fähigkeiten zu glauben. Hier lohnt es sich, die eigene Denkweise zu hinterfragen und sich von positiven Glaubenssätzen leiten zu lassen.

  • Multitasking, Benachrichtigungen und andere Störungen verhindern Deinen Flow mit Wahrscheinlichkeit. Lass Dich von Startschwierigkeiten nicht direkt abschrecken. Versuche doch mal, zehn Minuten Deiner Tätigkeit nachzugehen, ohne einen Anspruch an das Ergebnis zu stellen. Das kann den Druck mindern und dabei helfen, leichter in die Aufgabe zu finden. 

Dein Weg zum Flow

Erfahre mehr über Deinen individuellen Flow und Flow im Team! Lade Dir die kostenfreie Flow-Checkliste herunter und höre Dir Folge #008 des New Performance Podcast an! In dieser Episode spricht Benjamin mit Jonas Vossler-Winkelmann, CEO und Mitgründer von FlowLab, darüber, wie Du Dich in den Flow Zustand versetzen kannst und welche wissenschaftlichen Facts hinter dem Phänomen stecken. 

 

Deine New Performance Journey

Hast Du Lust, ein Arbeitsleben zu gestalten, das Dich stärkt und erfüllt? Dann schau doch mal bei Benjamin’s New Performance Programm vorbei!

Benjamin Rolff ist Gründer der New Performance Academy und begleitet Menschen und Teams auf dem Weg in eine gesunde, neue Arbeitswelt. In seinem New Performance Podcast interviewt Benjamin regelmäßig Expert:innen und Role Moduls, die ihre Arbeitswelt selbstbestimmt gestalten. Erfahre mehr über Benjamin.

 

Weiterführende Links

¹https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/ccupational-health-stress-at-the-workplace

²https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1026/0033-3042/a000058

³https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7644608/

Benjamin Rolff